Resignation

Resignation

Als Resignation wird beschrieben, wenn sich ein Mensch oder eine Gruppe dem unabänderlich Scheinenden fügt, das Engagement für die eigenen und kollektiven Ziele beendet und somit jegliche Hoffnung aufgibt.
Verleugnung ist, wenn Personen oder Gruppen Realitäten nicht anerkennen. Verleugnung ist auch ein Abwehrmechanismus der Seele.
Resilienz ist die Fähigkeit, auf psychischer Ebene einen gewissen Widerstand gegenüber Problemen zu entwickeln und dadurch widrige Lebensumstände zu ertragen und zu überstehen.
Die Mischung aus diesen drei Faktoren ist giftig. Wir sehen immer wieder, auch in der Historie, wie sich tödliche Mischungen aus Resignation, Verleugnung und Resilienz verbreiten. In den zwei Weltkriegen, in Elendszuständen im Mittelalter, in Katastrophengebieten und in sehr vielen Einzelschicksalen. Auch heute erleben wir wieder die Gefahr, die sich aus dieser giftigen Mischung entwickelt.
Eine Welt, in der sich Resignation ausbreitet: Werte der Menschlichkeit verrohen, die Sorge der Menschen um die natürliche und soziale Umwelt werden von einigen Politikern verleugnet und verharmlost. Während Wirtschaft und Politik postulieren, wie gut es den Menschen geht, vereinsamen immer mehr Menschen, Tiere sterben aus, Krankheiten vermehren sich und Systeme kollabieren. Betroffenen bleibt nur noch, das alles zu ertragen.

Vor zehn Jahren starb der Nationaltorwart Robert Enke durch Suizid, 2014 der Fußballprofi Andreas Biermann ebenfalls durch Suizid. Bei beiden wurde Depression als Ursache genannt. Der Fußballmanager Jörg Schmadtke sagt, es habe sich bis heute in der Welt des Fußballs nichts geändert. „Nicht bei den Medien, nicht bei den Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen und auch nicht in der Gesellschaft.“
Sowohl bei Suizid als auch bei anderen Formen der Verzweiflung, bei Formen der Radikalisierung und bei Amokläufen spielen vergiftete Mischungen verletzter Gefühle eine große Rolle.

Es reicht nicht, mit verletzten Gefühlen zu resignieren, diese Gefühle zu verleugnen oder sie zu ertragen.
Es muss einen besseren Weg geben. Mögen wir als Einzelne und kollektiv den Mut haben, diesen besseren Weg zu suchen und zu finden.
Eine gute und mutige neue Woche

Gertrud Müller