Frieden führen

Diese Woche ist mir ein Zitat eingefallen von Dalai Lama: „wir müssen den Frieden genauso konsequent führen wie den Krieg“ Ich habe überlegt: Wer führt eigentlich Frieden hier auf Erden? Schon als ganz kleines Kind, störte es mich, wenn Menschen sich streiten schlagen, sich Gewalt antun und schlecht übereinander sprechen. Der Krieg wird mit diesen Verhaltensweisen nicht nur an der Front geführt mit Schwertern, Gewehren  und Panzern, der Krieg erobert mit kriegerischem Denken und Verhalten den Alltag: Familienkrieg, Arbeitskämpfe, Wirtschaftskrieg, politischer Krieg, Glaubenskriege, Meinungskriege, Kriege der Staaten der Kulturen, sprachliche Kriege, Formen von Einsperren und Ausgrenzung … Der Krieg ist uns geläufig, ist sichtbar mit Feuer, Tod und Schrecken. Und was ist Frieden? Wer kann ihn führen? Wer kann den Frieden sichtbar machen? Als Kind in der Schule sagte ich: „Ich möchte einmal Frieden studieren“ dann wurde ich ausgelacht. Je älter ich wurde desto mehr erkannte ich, dass Menschen sich wirklich wenig mit Frieden beschäftigen, obwohl sie sich die meisten ein friedliches Zusammenleben wünschen. Das kriegerische Denken und Handeln ist so verinnerlicht, dass der Friede nur mehr nach oder mit dem Tod als Möglichkeit erscheint: am Friedhof, da darf Friede und Stille, Ruhe, Grabesruhe sein. Natürlich gibt es auch hier noch manche Unruhen und Fehden, Gräberschändung usw. aber meist sind Friedhöfe Orte der Ruhe. Selbst das Schlachtfeld von Verdun ist nach dem sich tausende Menschen niedergemetzelt hatten ein sehr ruhiger Ort geworden. Müssen wir Menschen erst sterben um friedlich zu sein? Geht es nicht, dass wir zu Lebzeiten Frieden finden? Friede lässt sich nicht erkämpfen, erzwingen oder erpressen. Frieden muss zuerst im Inneren des Menschen gesucht, erspürt, erlebt und kultiviert werden. Der Friede liegt genauso wie das kriegerische ganz tief in unserem Menschsein: in den Hormonen, in den Neurotransmittern, im vegetativen Nervensystem, in Gedanken und alten Geschichten, in automatisierten Handlungen. Wenn wir den Frieden außen in anderen Menschen, in der Natur, im Leben suchen fällt es uns schwer Frieden zu finden. Jedes Lebewesen will leben, will sich behaupten, neigt dazu Grenzen und Lebensräume anderer Lebewesen zu gefährden. Bei der genaueren Beobachtung von Mensch und Natur fällt auf, dass Menschen, Tiere und Pflanzen erst bei Bedrohung die Eigenschaft entwickeln sich zu bekämpfen und sich zu verteidigen. Solange Lebewesen in Kooperation miteinander leben, werden Grenzen ganz natürlich geachtet. In einem gesunden Körper kooperieren die Organe und Funktionssysteme miteinander. Das Herz sagt nicht: ich möchte lieber die Lunge sein, das Gehirn sagt nicht: wenn du Muskel nicht machst was ich will, dann töte ich dich. In einem gesunden Körper ist Frieden und alle Organe arbeiten miteinander und füreinander. Ein gesunder Organismus sucht sich eine gesunde Umgebung. Kranke Zellen, Organe, kranke Pflanzen und Tiere haben diese Kooperation verloren, sie leben in Kampf, in Bedrohung und Krieg. Fügt man diese Beobachtungen zusammen wird Frieden führen verständlicher und lebbarer. Kooperation ist das Zauberwort. Ehrliche wertschätzende, einfühlsame Beziehungen, die Bereitschaft mit anderen Menschen mit den Tieren und der Natur zu kooperieren führt zu Frieden. Bedrohung, Erniedrigung, Zwang und Lüge führen zu Krieg. Jeder Mensch hat jeden Augenblick des Lebens die Möglichkeit sich für Krieg und kämpferische Formen der Interaktion zu entscheiden und jeder Mensch kann sich jeden Augenblick für Kooperation und Frieden entscheiden. Damit hat Dalai Lama recht. Wir können Frieden führen, wenn wir es wollen. Wenn wir immer wieder auf ehrliche, wertschätzende Formen der Kooperation achten, wird sich Frieden einstellen. Mein Wunsch für die Menschheit: Mögen sich immer mehr Menschen dazu entscheiden Frieden zu führen und mit anderen Menschen mit den Pflanzen und mit der Natur kooperieren.

In diesem Sinn wünsche ich uns allen eine friedliche neue Woche

Gertrud Müller

Hier noch ein sehr schöner Text, den mir die Tochter einer Freundin gesendet hat und ein Link zu einer Unterschriftenaktion der Friedensnobelpreisträger, ein Aufruf zum Frieden https://secure.avaaz.org/campaign/de/no_nuclear_war_loc/?fpla

Krieger des Lichts – Wut und Gutes tun

Normalerweise kennen wir wütende Menschen, die brüllen, schlagen, zerstören sich gegenseitig bekämpfen. Der Sinn von Wut und die Energie der Wut hat ihren Ursprung in der Wehrhaftigkeit. Mit Wut wehren wir uns gegen Übergriffe, schützen uns vor Gewalt, wir
bekämpfen wütend alle Lebensbedrohungen und verhindern durch Wut weitere Zerstörung. Gerade werden wir wieder in einen Strudel, einen Kreislauf von Wut und Zerstörung getrieben, gezerrt und gezogen. Auch ich spürte diese Woche viel Wut: Wut auf Menschen, die eine Zerstörung der Welt vorantreiben. Wut auf Männer, die sich gegenseitig erschießen statt Weizen für den Herbst zu sähen. Ich spüre Wut auf ein Gesundheitssystem, das gerade Kinder, Schwache und Senioren nicht mehr schützt. Ich spüre Wut, weil auch meine liebe Mutti mit 93 Jahren an diesem System leidet. Ich spüre eine Wut auf die vielen gleichgültigen Menschen, die das nötigste ihrer Rolle erledigen und anschließend auf ihren Sofas Gewalt-Filme streamen statt zu erkennen, dass alles sehr schief läuft und wir uns engagieren müssen, solange es noch geht. Ich spüre Wut auf die Hilflosigkeit, die uns in der bürgerlich- passiven Rolle zugeteilt und zugemutet wird. Ich spüre Wut auf viele Möchtegernwichtigtuer, die sich in den Medien breit machen und mit ihrem spaltenden Gerede alles nur verschlimmern. Und genau in dieser Wut spüre ich, dass Schreien, Anklage, terroristisches Aufbegehren, unzählige Demonstrationen nichts bringen. Wir brauchen jetzt eine andere Wut, eine transformierende Wut. Eine Wut die alle aggressiven Impulse in Gutes tun verwandelt. Wir dürfen in dieser Wut nicht weiter zerstören. Wir können eine neue Armee aufstellen: Wir brauchen Krieger der Liebe und des Lichts. Wir brauchen Menschen, die bereit sind, in all dem Chaos Gutes zu tun, gute Vorbilder zu sein. Die Zukunft braucht vor allem liebevolle Menschen, Menschen, die miteinander teilen, Menschen die voneinander lernen, Menschen, die einander helfen. Bitte werden auch Sie, werde auch du ein Krieger der Liebe und des Lichts, für eine bessere Zukunft für würdevolles Menschsein, für das Wohl der Tiere und für den Schutz und die Liebe zur ganzen Natur.
In diesem Sinne eine schöne neue Woche mit vielen guten Taten und liebevollen, leuchtenden Vorbildern.
Gertrud Müller

 

 

Schöne Aussichten

Wenn ich zwischendurch mal wieder einen Blick in Zeitung und Fernsehen werfe um zu sehen, was los ist in der Welt da draußen, dann sehe ich meist grausame und pessimistische Bilder, höre angstmachende schlechte Nachrichten. Nachdem ich das nötigste gehört und gesehen habe, schalte ich wieder ab. Das ist nicht die Welt, die ich erleben will. Gott sei Dank gibt es nicht nur das menschengemachte Desaster, sondern auch die wunderbare Natur, die wieder zu blühen beginnt. Die Tage werden heller und die wunderbaren Sonnenstrahlen erwärmen die noch recht kalte Luft. Das wunderbare am menschlichen Gehirn ist, dass wir nie dort verweilen müssen, wo das Elend ist. Wir können immer das Neue, das Bessere suchen, wir können nach Hoffnung, nach Liebe, nach einem besseren Leben streben. Selbst wenn sich die Menschen um uns herum total verirrt haben, müssen wir nicht in diesem Elend gefangen bleiben. Wir können immer einen neuen Weg suchen, können uns eine bessere Welt erträumen. Wir können planen wie diese glückliche Welt aussehen kann und dann können wir anfangen umzubauen. So werden aus Ruinen Prachtbauten, aus verwildertem Gestrüpp werden prachtvolle Gärten, aus lieblosen Beziehungen Freundschaften, aus Kriegen wird Frieden. Viele Menschen können das noch nicht. Leider haben sich weltweit Regierungen und Bürger kriegerisches Handeln angewöhnt, sie pflegen kriegerisch-feindseliges Denken und ihre Gefühle sind verkrustet und verhärtet. Schwerste Traumata haben unsere Vorfahren in den Jahrhunderten der grausamen Vergangenheit erlebt, die dunklen Gedanken und feindseligen Gefühle dieser Zeit belasten die Menschen heute noch; viele sehen deshalb Krieg und Waffen immer noch als Lösung von Mangel und Konflikten.

Wir können trotz dieser Traumata und schlechten Erfahrungen Menschen beobachten, die fähig sind zu lieben, zu vergeben, die mitten im Leid Hoffnung und Schönheit kultivieren. Wir können Mitmenschen beobachten, die Vertrauen üben, lernen und lehren, einander mit Güte begegnen. Schade, dass dieses menschliche Potential in den Medien kaum erwähnt wird. Umso wichtiger ist es, dass wir uns gute Nachrichten erzählen, dass wir hoffnungsvolle Gedanken und Geschichten erfinden, suchen und weitergeben.  Auch ich empfinde einen tiefen Schmerz, wenn ich hilflos miterlebe, welche Grausamkeit sich Menschen gegenseitig antun. Mein Weg ist nicht der Kampf gegen diesen Krieg, mein Weg ist es Menschen in meinem Umfeld so gut es geht zu unterstützen, ich will Oasen des Friedens bauen, in denen Feindschaft und Kriege keinen Platz mehr finden und nicht mehr gedeihen. Mein Vorbild und mein Trost sind die friedlichen Bilder der Natur.  Ich liebe es auf Berge zu steigen oder auf Hügel zu radeln. Von hoch oben blicke ich gern ins weite Land. Der weite Horizont, Täler, Dörfer, die Städte in der Ferne, hier sieht die Welt so friedlich aus, wie ich sie mir erträume. Hoffentlich machen wir Menschen wieder einen Entwicklungssprung in der Geschichte und erkennen, wie wertvoll es ist, gut für uns selbst und für andere zu sorgen. Wenn uns das gelingt, dann können wir wieder in Freundschaft mit den anderen Menschen mit den Tieren und der Natur zusammenleben. Je schwieriger sich die Welt da draußen zeigt umso hilfreicher ist es schöne Aussichten zu suchen und zu finden.
In diesem Sinn eine gute Woche mit vielen schönen Aussichten.
Viele liebe Grüße
Gertrud Müller

        

Resilienz – SOS für die Seele

Diese Woche habe ich selbst gespürt wie ich an meine Grenzen komme, trotz guter Organisation habe ich einen Termin übersehen, ich spüre dass ich mir immer wieder mal Sorgen mache bezüglich der weiteren Entwicklung. Gespräche mit verzweifelten Mitmenschen gestalten sich teilweise schwierig: was soll ich an Hilfe anbieten, wenn bei manchen Menschen die aktuelle Situation so hoffnungslos erscheint? Es will sich wenig Harmonie einstellen, in diesen Krisenzeiten, mit den dauernden schlechten Nachrichten, der gegenseitigen Aggression von Menschen, wenn jeden Tag wieder irgendwelche  Veränderungen und immer neue Herausforderungen bewältigt werden müssen. Mitmenschen reagieren teilweise hilflos, teilweise aufgeregt, aggressiv, einige sehen sich gezwungen ganz schnell etwas zu tun und wirken übermäßig agitiert, andere werden ganz still, traurig, deprimiert, schildern Gefühle der Verzweiflung und fragen sich: Wie kann das Leben weiter gehen?

Letztendlich hat jeder andere Herausforderungen, wenn ein Leid geschieht, jedes Leid hat komplexe Ursachen. Gerade wenn sich das Leben gut und sicher anfühlt rechnet niemand ernsthaft mit Krankheit, Krisen oder Krieg. Wenn wir das Leben auch im Leid bewältigen wollen, bleibt nur eines: weiterleben und irgendwie durch die schlechten Zeiten durchkommen, so hart das ist.

Dazu benötigen wir Resilienz. Resilienz bekommt niemand geschenkt, Resilienz können wir üben:

Resilienz wird z.B. erreicht durch:

Akzeptanz und Lebenszufriedenheit, das heißt Dankbarkeit für alles was ist, es kann in sehr schwierigen Situationen z.B. nur mehr das Atmen sein: ich bin dankbar, dass ich atmen kann. Wir können dankbar sein über die Schmerzfreiheit, über ein freundliches Gesicht, ein nettes Lächeln, eine hilfreiche Geste, für unterstützende Worte und hilfreiche Gedanken.

Die Widerstandskraft gegenüber widrigen Umständen wird verbessert durch weniger Strenge und Güte gegenüber sich selbst und gegenüber anderen. Diese Güte gilt es möglichst schon in guten Zeiten zu trainieren.

Im Bereich von akuten, kritischen Lebensereignisse ist es vor allem wichtig Ruhe zu bewahren, kognitiv flexibel zu sein und zu bleiben; das heißt möglichst wach bleiben, alles genau beobachten, bereit sein für alle möglichen außergewöhnlichen Ereignisse und zuversichtlich bleiben. Nicht nach alten Mustern handeln, sondern immer wieder die richtigen Lösungen in der jeweiligen Gefahrensituation suchen und finden.

Die Anpassungsfähigkeit an neue Ereignisse ist eine weitere wichtige Eigenschaft, die bei allen unvorhergesehenen Situationen hilfreich ist.

Sie können selbst prüfen, über welche Resilienzfaktoren Sie bereits verfügen, welche beherrschen Sie und gleichzeitig können Sie prüfen was fehlt mir noch, was kann ich üben.

Resilienzfaktoren können wir immer wieder trainieren in guten und in schlechten Zeiten.

Hier ein paar Übungen um Resilienz aufzubauen.

Die geschützte Höhlen-Übung:

Begeben Sie sich an einen sicheren Ort. Im Sitzen oder Liegen atmen sie ruhig ein und aus und stellen Sie sich vor in einer gut geschützten Höhle zu sein und zugleich in die offene Weite zu blicken.

Sagen Sie sich selbst immer wieder:

  • Es ist alles gut, ich bin geschützt,
  • das Leben sorgt gut für mich
  • das Leben hat bisher gut für mich gesorgt
  • ich lebe und vertraue darauf, dass das Leben weiter gut für mich sorgt.

Gerade in Situationen, die sehr beunruhigend sind, kann diese Übung Trost, Ruhe und Linderung der Angst, der Wut oder der Hilflosigkeit bringen.

Die 4 Gute Wünsche Übung

Diese Übung wird gesprochen um sich selbst und andere innerlich zu stärken. Die Worte können Sie für sich selbst (ich) sprechen, für andere (du) und es geht auch, dass wir diese Übung für uns alle sprechen  (wir). Die 4 Sätze können laut ausgesprochen oder gelesen werden, wie ein Mantra gesungen werden oder leise  im Alltag wiederholt werden: beim Einkaufen, beim Aufstehen, bei Begegnungen mit anderen. Diese Übung wirkt tröstend, gesundheitsfördernd, versöhnend und stabilisierend

  1. Möge ich/du/wir glücklich sein,
  2. Möge ich/du/wir frei sein von inneren und äußeren Gefahren.
  3. Möge  ich/du/wir gesund sein.
  4. Möge ich/du/wir unbeschwert im Alltag leben.

Übung: Urlaub von der Krise/Krankheit:

Es ist wichtig immer wieder Abstand zu gewinnen, zu der aktuell schwierigen Situationen, damit das Denken und die Gefühle zuversichtlich bleiben

Stellen Sie sich ein glückliches Erlebnis vor, oder eine erwünschte Situation.

Diese Übung eignet sich gut als Gehmeditation in der Natur.

Atmen Sie ganz natürlich ein und aus. Sagen Sie beim Atmen folgende Sätze:

Beim Einatmen gönne ich meinem Körper Ruhe

Beim Ausatmen lächle ich

Beim Einatmen genieße ich diesen Augenblick

Beim Ausatmen weiß ich, es ist ein wunderschöner Augenblick

Mit dieser Übung befreien Sie ihr Gehirn aus dem Sorgen- und Stressmodus und helfen den Gedanken, Gefühlen und auch den ganzen Körper zu entspannen.

Singen

last not least ist Singen eine wunderbare Möglichkeit sich selbst und andere zu erfreuen und zu stärken. Wir singen seit vielen Jahren in einem kleine Friedenschor „peace chant people“ und haben sogar schon eine CD aufgenommen mit Friedensliedern (Cover siehe unten)

Vielleicht gönnen Sie sich gelegentlich die Zeit zu singen. Es ist eine wirkungsvolle Vorsorge und hilfreiche Strategie, wenn uns das Leid im Leben begegnet.

Zusätzlich ist es natürlich auch wichtig gut vorzusorgen für Gefahren. Das Bundesinnenministerium hat für Notfälle eine Vorsorgeliste erstellt siehe dieser Link https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Mediathek/Publikationen/Buergerinformationen/Ratgeber/ratgeber-notfallvorsorge.pdf?__blob=publicationFile&v=15

und es gibt die Nina Warn-App, falls unvorhergesehene Risiken eintreten

Ich wünsche uns ein gutes Überstehen der guten und auch der schlechten Zeiten, beides bedeutet Leben. In den guten Zeiten können wir das Leben genießen in schlechten können wir uns gegenseitig helfen, miteinander teilen und voneinander lernen

In diesem Sinne eine gute neue Woche und viele liebe Grüße

Gertrud Müller