Radreisen

Meine schönsten Reisen sind die Radreisen

Schon als junges Mädchen machte ich gerne Radreisen von Jugendherberge zu Jugendherberge. Mit Kindern, Beruf und wechselseitigen Herausforderungen schien kein Platz und keine Zeit mehr dafür zu sein. Vor vier Jahren entdeckte ich meine Leidenschaft wieder. Mit gepackten Radltaschen losfahren, heute mit Handy Navi und der Möglichkeit, unterwegs noch eine Unterkunft zu buchen. Einfach wegfahren über Stock und Stein, kilometerweit menschenfreies Gelände. Verwunschene Orte finden sich, vor allem dort, wo kein Auto hinkommt – magisch schön.

Ich spüre den Respekt vor der Natur, mit ihrer Größe, der Artenvielfalt, und ich verneige mich innerlich vor all der Schönheit, die mir begegnet. Seerosen auf einem kleinen abgelegenen Teich, Wasser, das verspielt über die Steine hüpft. Das Rauschen verbindet sich mit Grillenzirpen und Vogelgesang – ein Naturkonzert erklingt. Sonnenstrahlen durchbrechen den Schatten im Wald und die vielen Blumen an den Feld- und Waldrändern scheinen mit ihren Blättern zu grüßen. Wenn ich wieder durch bewohnte Gebiete fahre, denke ich an unsere Ahnen, die sich die Natur bewohnbar machten, sich in Siedlungen niederließen, Wege durch die Wälder bauten… Nur durch ihre (Vor)Arbeit kann ich heute relativ sicher und frei und doch auch geborgen in der Natur unterwegs sein.

Mögen auch wir so gut für die zukünftigen Generationen sorgen, dass sie uns ebenfalls dankbar sein können.

Mit den besten Wünschen für eine schöne neue Sommerwoche

Gertrud Müller

 

Aufbruchstimmung

Wir stehen am Morgen auf und fühlen: heute wird der Tag anders sein! Wir wissen: dass der Alltag anders verlaufen wird

Das sind die Tage, an denen der Urlaub anfängt, die Tage, an denen wir eine neue Wohnung beziehen oder eine neue Arbeitsstelle antreten. Aufbruchstimmung herrscht nach einer Hochzeit oder wenn ein Kind geboren wird. Das fühlt sich nach Freude an, wir dürfen aufbrechen, etwas Neues erleben!

Es gibt auch die andere Aufbruchstimmung, die uns dazu zwingt, etwas Neues anzufangen. Nach dem Tod eines lieben Menschen, nach einem Schicksalsschlag, nach einem Unfall. Hier müssen wir aufbrechen, ob wir wollen oder nicht. Wir erleben, dass gerade schwere Lebenskrisen, Verluste, Krankheit und Tod das Potenzial zu Veränderung haben. So schmerzhaft manche Aufbrüche sein mögen, danach hält das Leben immer wieder neue Möglichkeiten bereit.

Wenn uns neue Aufbrüche gelingen, ist es ein großes Geschenk, eine mutige Antwort — unabhängig vom Auslöser der Veränderung.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Mut, das Leben zu meistern! Mit seinen Höhen und Tiefen.

Gertrud Müller

  Foto: Franziska Neufeld

Extrem

Extrem

Die Zeiten, die wir erleben, erscheinen extrem: extrem krank, extrem gewalttätig, extrem verunsichernd, extrem… Hatten wir mit Nelson Mandela noch gehofft, dass die Unterdrückung von Schwarzen überwunden und Friede gefunden würde, so sehen wir heute genau das Gegenteil. Der Schwarze George Floyd wird wegen eines Bagatelldeliktes unter Augenzeugen von einem weißen Polizisten getötet. Das ist der Tropfen, der das Fass der Ungerechtigkeit zum Überlaufen bringt. Weltweit wird die Ungerechtigkeit, der Verteilung von Privilegien und Gütern, von Regierungen verharmlost, mitgetragen und sogar beschönigt. Ein kleiner Teil der Weltbevölkerung wird durch diese Ökonomie und die dazugehörende Politik extrem begünstigt und megareich, Massen von Menschen jedoch verarmen und verelenden. Der weltweite Kniefall der Politik vor dieser zerstörerischen Ökonomie, die Güter extrem ungerecht verteilt und Menschen und unsere Natur durch Ausbeutung zerstört, kann nur abgelehnt werden. Dieser Kniefall der Politik wird aber auch von schweigenden Bürgern mitgetragen. Deshalb entzündet sich jetzt die Wut und viele glauben, sich wehren zu müssen. Es reicht nicht mehr, dass wir uns auf Regierungen und Führungskräfte verlassen. Die Zeiten sind vorbei, in denen wir uns den Mächtigen unterordneten und uns schweigend wie Schafe führen ließen. Wir erkennen, dass wir selbst mehr Verantwortung übernehmen können und müssen, um eine bessere Welt der Zukunft mit zu gestalten. Ist Gewalt die Lösung? Es gibt einen besseren Weg, der zwar nicht schnell etwas verändert, aber nachhaltig und friedlich: wir können auf Konsum verzichten, fairhandeln, Freundlichkeit und Höflichkeit kultivieren. Wir können freundlich und klar unsere Meinung sagen, unsere Interessen vertreten, wenn wir Situationen als ungerecht empfinden. Wir können Kommunikation und Konfliktbewältigung schulen, Frieden in unseren Familien schaffen. Wir müssen bei unfairen Deals nicht mitspielen. Wir können beim Kauf von Produkten auf die Hersteller achten. Und wir können im Alltag einander helfen, miteinander teilen und voneinander lernen. Das scheint zu wenig?

Wenn nur ein Mensch unter Hunderttausenden so handelt ist es wenig. Wenn viele Hunderttausende sich so verhalten, wird die Welt schon morgen eine andere sein. Wir arbeiten mit Firmen zusammen, die sich schon heute dafür engagieren, dass die Welt von Morgen eine bessere sein kann. Schauen Sie unter https://1centforpeace.de/2020/05/27/netzwerkpartner/

In diesem Sinne: Wagen wir jeden Tag den Aufbruch in ein gutes und gerechteres Leben für uns alle!

Gertrud Müller

Informationsflut

Heute werden wir nicht zu wenig informiert, im Gegenteil, wir erhalten zu viele, widersprüchliche und teilweise falsche Informationen. Daten und Informationen sind das neue Gold. Es gab schon früher diejenigen, die dem Goldrausch verfielen und auf neue Moden setzten und andere, die eher bewährte Strategien verfolgten. Es wird kein Patentrezept geben, welcher erfolgreicher ist, der Goldsucher oder derjenige, der auf bewährte Strategien setzt. Im Nachhinein kann man den Erfolgreichen loben und den Erfolglosen belächeln. Keiner weiß jedoch, ob es mit der anderen Strategie besser geklappt hätte. Der Mensch denkt und Gott lenkt hat man früher gesagt. Gerade jetzt in der Krise zeigt sich, dass seriöse, gut gehende Geschäfte wegbrechen und andere sich plötzlich erholen können. Trotz all dieser Verwerfungen ist langfristig jeder Erfolg von Informationen abhängig, vor allem von den ehrlichen, hilfreichen und wertschätzenden Informationen. Diese Informationen schaffen Vertrauen und Zuversicht, diese Informationen fühlen sich gut an.

Wenn wir ehrlich und wertschätzend miteinander umgehen, dann werden wir in guten und in schlechten Zeiten Menschen finden, die uns helfen, die miteinander teilen und voneinander lernen. Die ehrlichen und wertschätzenden Informationen sind die Währung derjenigen, die miteinander durch dick und dünn gehen. Das sind die Lebensgefährten, die Gold wert sind. Fragt man alte Menschen wie sie Kriege und Not überlebten sagen sie: weil wir uns geholfen haben, weil wir geteilt haben und weil wir füreinander da waren.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass wir ehrlich, wertschätzend und einfühlsam miteinander durch dick und dünn gehen.

Eine gute hilfreiche und lehrreiche neue Woche mit vielen ehrlichen Informationen.

Gertrud Müller