auswandern oder bleiben

Derzeit sind viele Menschen auf der Flucht vor Krieg und Not. Andere fühlen sich an den Orten, an den sie wohnen und leben nicht mehr wohl. Viele Menschen fliehen vor Gewalt, politischer Verfolgung und ungerechten Verhältnissen. Andere möchten fliehen aus Gefängnissen, aus Kriegsgebieten, in denen sie terrorisiert werden. Einige möchten den Krankheiten entfliehen, verlassen lieblose Umgebungen und Beziehungen oder flüchten vor Überschwemmungen und Dürren.

Wieder andere verlassen ihre Heimat auf Grund der schlechter werdenden Chancen  und Möglichkeiten oder wegen restriktiver Gesetze. Viele Menschen erschaffen sich selbst Situationen, die sie später nicht mehr aushalten können. Andere geraten in Bedrohungen, erleiden Beleidigungen, erleben Streit und Kränkungen oder werden von anderen Menschen in Not oder Bedrängnis gebracht. Auch ökonomische Ursachen, politische Verwerfungen, mangelnde Sicherheit und lebensfeindliche Umweltbedingungen sind Ursachen für Auswanderung und Flucht. Es gibt derzeit sehr viele Menschen, die raus wollen aus ihrer Situation. In der ganzen Menschheitsgeschichte gab es immer wieder kleinere und größere Fluchtbewegungen ja sogar Völkerwanderungen.

Glückliche Menschen brechen meist nicht aus Not auf, sondern eher aus Neugierde und Interesse, sie wollen andere Menschen kennenlernen, andere Kulturen, Länder und Lebensformen erkunden und Neues erleben.

Leidende Menschen brechen auf in der Hoffnung auf ein sicheres, gesundes, menschenwürdiges Leben zu finden. Jeder der eine unbefriedigende Situation verlässt, wünscht sich ein besseres, freundlicheres, angenehmeres und schöneres Leben. Menschen verlassen selten Orte, an denen sich wohlfühlen, anerkannt sind und gute Lebensbedingungen vorfinden. Jeder Mensch, der aufbricht hofft in anderen Ländern, anderen Kulturen Zuflucht zu finden.

Im Grunde ihres Herzen sehnen sich alle Menschen danach in Frieden, Sicherheit, Gesundheit und Wohlstand zu leben. Leider haben wir Menschen diesen Zustand des friedlichen, sicheren, gesunden und wertvollen Lebens bisher noch nicht erreicht, weder durch Religion, Technik, Staatsformen, Ideologien, auch nicht durch Rechtsprechung, Gesetze und Kriege. Viele hoffen dennoch auf Hilfe von außen: den Staat, die Religion, auf Gesetze, die Technik, den Fortschritt auf Gott, auf Engel und auf das Schicksal, das sie erlösen möge.

Ein Problem in diesem Dilemma ist, dass sich viele Menschen nicht darum kümmern, dass es ihnen selbst gut geht; stattdessen glauben sie, sie müssten sich um andere kümmern, wenn sie sich für andere aufopfern, werden sie geliebt oder angesehen. Andere meinen, wenn sich sehr anstrengen schön, reich und mächtig werden, dann hätten sie es geschafft. Es gibt inzwischen viele die glauben, das alles nicht mehr zu brauchen, sie versuchen sich mit Raffinesse, List, Betrug ihr schönes, reiches Leben zu bauen.

Mit der Zeit spüren sehr viele auf Grund von Enttäuschung und Überforderung, dass sie selbst ungünstige Entscheidungen getroffen hatten und jetzt selbst nur noch fliehen möchten. Viele Menschen glauben sie würden sich besser fühlen, wenn sie andere dirigieren, kontrollieren, ausnützen oder ausbeuten können. Mit der Zeit werden sie dadurch selbst immer mehr abgelehnt, weil Menschen sich nicht wohlfühlen, wenn sie sich übervorteilt und über den Tisch gezogen werden. Auch diese Menschen müssen über kurz oder lang fliehen, weil sie immer unbeliebter werden. Eine weitere Gruppe der Menschen kümmert sich nicht um die Natur und die Tiere und um ein harmonisches Zusammenleben. Sie müssen fliehen, weil sie ihre Lebensgrundlagen zerstört haben. So machen viele Menschen Fehler, die sie lange nicht erkennen und berücksichtigen.

Irgendwann bleibt durch viele sehr ungünstige Entscheidungen keine andere  Möglichkeit als Veränderung oder Flucht.

Wollen wir diesem negativen Kreislauf entgehen ist es wichtig sich zuerst um Selbstfürsorge und Selbstliebe zu kümmern. Jeder Mensch der sich selbst liebt, und gut um sich selbst kümmert kann sich auch besser um eine sinnvolle, zufriedenstellende Arbeit kümmern, um seine Mitmenschen, die Tiere und die Natur in der eigenen Umgebung. So entstehen mit der Zeit Zufriedenheit und Dankbarkeit, wertschätzende Kommunikation und gute Beziehungen, Oasen des Wohlfühlens und des Wohlstandes, in denen wir gerne und lang bleiben.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen schönen Start in die Urlaubszeit und eine schönen Monat Juni

Gertrud Müller

Stress macht krank – Frieden hält gesund

Wir kennen das Menschen, die gesund und glücklich sind und andere die scheinbar immer wieder vom Pech verfolgt werden. Woran liegt das? Es gibt scheinbar so etwas wie eine Positivspirale und eine Negativspirale. Aktuell erleben wir kollektiv eher eine Negativspirale: Kriege verbreiten sich, Sterbefälle nehmen zu, körperliche und psychische Krankheitsfälle steigen stark an, die Geburtenrate geht zurück; eine bessere Gesundheitsversorgung ist nicht in Sicht, ein gesundes zufriedenes Leben und faires Wirtschaften fehlen, eine optimistische Perspektive entwickelt sich kaum.

Im Gegenteil die Kriminalität steigt, es werden immer mehr Gelder in Waffen und Rüstung investiert, dadurch steigt auch die Zahl der Toten, der Verletzten, der Trauernden, Inflation und Armut breiten sich aus. Leid verstärkt Armut und Krankheit, die Suizidrate steigt an, sogar bei Kindern. Wie ist es zu erklären, dass Regionen des Wohlstandes zu Krisenregionen werden? Wie kommt es zu derartigen Negativspiralen? Aus der Psychologie, der Biologie und auch aus der Medizin wissen wir Leiden erzeugt Stress und Stress macht aggressiv und krank. Bei vielen Menschen wirkt Stress auch lebensverkürzend. Kurzzeitiger Stress, einen Sturz oder eine Beleidigung ab und zu, können Organismen noch ganz gut verarbeiten. Bei chronischem Stress wird es problematischer. Das Stresshormon Cortisol wird im Körper ausgeschüttet: Der Blutdruck steigt, die Blutgerinnung wird erhöht, Magen und Darm werden überreizt, das Immunsystem arbeitet nicht mehr gut. Die Fortpflanzung wird erschwert, da die ganze Energie auf das Überleben im Stressmodus gerichtet wird. Im Stress wird das vegetative Nervensystem aufgeheizt, es ist als würde der Organismus angetrieben, wie ein Auto, das mit Vollgas fährt. Wir wissen alle wie gefährlich es ist immer und überall mit Vollgas zu fahren. Ähnliches geschieht im Körper, wenn das Stresshormon Cortisol den Sympathikusnerv, den Antreiber des vegetativen Nervensystems immer weiter antreibt, Menschen und Tiere reagieren dann ängstlicher und zugleich aggressiver, es kommt vermehrt zu Gewalt und Unfällen, auch durch schlecht Konzentration. Dieses überreizte Nervensystem führt in die Negativspirale.

Das vegetatives Nervensystem hat Gott sei Dank auch eine Bremse. Werden Glückshormone ausgeschüttet und der Parasympathikus aktiviert, kommen Mensch und Tiere wieder zur Ruhe. In einem friedlichen und ausbalancierten Zustand wechseln sich Ruhe und Aktivität ab. Wenn wir das vegetative Nervensystem beobachten, können wir sehr schnell erkennen wer sich in eine Positiv- und wer sich in eine Negativspirale entwickelt: Die dauerhaft überreizten Menschen entwickeln sich in eine Negativspirale. Die ruhigen, ausgeglichenen Menschen bewältigen Herausforderungen und gönnen sich dann wieder Ruhe und Glücksmomente.

Wenn wir uns derzeit Nachrichten, das Verhalten vieler Menschen und die vielen Krankheiten und die Gereiztheit anschauen, erkennen wir schnell: Wir leben in einer überreizten, gestressten und immer kränker werdenden Gesellschaft. Dieser Stress wird kompensiert durch Essen, Alkohol, Konsum, neuerdings durch Legalisierung von Cannabis. Für den Moment kann das eine gewisse Beruhigung versprechen, über längere Sicht erhöht diese Lebensweise das Suchtverhalten und damit das Krankheitsrisiko deutlich.

Wie können Sie gesund bleiben mitten in einer kranken Gesellschaft, umgeben von vielen gestressten Mitmenschen. Es ist wichtig zur Ruhe zu kommen, Oasen der Ruhe, des Friedens und der Achtsamkeit schaffen: Ruhe suchen, Stille erleben, einen Ausgleich von aktiver Bewegung und achtsamer Ruhe kann helfen. Der Wald und die Natur kann Entspannung ermöglichen, ruhige Musik, Meditation, Entspannungsübungen helfen. Es ist wichtig den Lebensstil zu ändern: Ruhe genießen wo immer es geht, das Schöne sehen lernen, neue Abwechslungen suchen und sich mit liebevollen wertschätzenden Menschen umgeben, selbst ein friedlicher und achtsamer Mensch werden. Wagen wir ein besseres, ruhigeres und friedlicheres Leben ohne Stress! Es ist auch ratsam den Kontakt mit gestressten Menschen und destruktiven Konflikten zu meiden.

Das gute Nachricht ist: wir Menschen können individuell und kollektiv eine wieder eine Positivspirale auslösen, wenn wir lernen in Balance und Frieden zu leben. Am besten wir lernen das schon unseren Kindern. Im folgenden Text sende ich Ihnen ein Projekt von Anke und Natalia, zwei jungen Frauen, die eine Friedenspädagogikausbildung entwickelten, an der interessierte Eltern und Lehrer teilnehmen können. In diesem Sinn arbeiten wir weiter an der Positivspirale für uns selbst und unsere Mitmenschen.

Herzliche Grüße und eine guten Start in den Wonnemonat Mai

Gertrud Müller

WE HAVE A DREAM

Wir sind Anke und Natalia und arbeiten seit 4 Jahren gemeinsam im Team für mehr Frieden im Bildungskontext. Anke ist 27 Jahre alt, studiert im Master of Education Sonderpädagogik und arbeitet gerade in einem Forschungsprojekt zur sozial-emotionalen Situation von Kindern und Jugendlichen in Krisenzeiten. Besonders unter Betracht der zunehmenden Herausforderungen unserer Zeit ist es ihr ein großes Anliegen, Schüler*innen auf ihrem Weg zu mutigen Mitgestaltern der Zukunft zu begleiten und dabei besonders Kompetenzen für ein friedliches Miteinander anzubahnen. Natalia, 30 Jahre alt, arbeitet im Bereich „Sport für Entwicklung und Frieden“ und glaubt als Karatetrainerin an die transformative Kraft des Sports. Sie wünscht sich, das Thema Frieden stärker im (Sport)unterricht zu verankern und dadurch Kindern und Jugendlichen Life Skills für ein faires und harmonisches Miteinander mitzugeben.

Als zwei Volontärinnen, die sich für den Frieden ehrenamtlich engagieren, träumen wir von Bildungseinrichtungen,

  • die die menschliche Vielfalt in all ihren Formen – kulturell, ethnisch, religiös und darüber hinaus – anerkennt und ein Umfeld fördert, in dem die Menschen Unterschiede wertschätzen, anstatt sie zu fürchten oder über sie zu urteilen;
  • in der Bildung zur Friedfertigkeit gefördert wird, um einander würdig zu begegnen, Perspektiven zu erweitern und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten;
  • in der letztlich eine Kultur der Empathie, der Toleranz und des gegenseitigen Respekts gepflegt wird, in der sich Lernende und Lehrende einander in Zeiten der Not oder des Krieges unterstützen.

Besonders Lehrkräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung eines friedlichen Schulklimas. Sie tragen neben den Eltern eine wichtige Verantwortung, wenn es darum geht, der nächsten Generation Werte, Wissen und Friedensfähigkeiten zu vermitteln.

Hierfür unterstützen wir eine globale Initiative, das so genannte „Peace Educator Training Programme“ (PET), die Lehrkräften die Möglichkeit bietet, sich mit universellen Friedenswerten, wie Dankbarkeit, Rücksichtnahme oder Kooperation, auseinanderzusetzen. Das Trainingsprogramm beginnt am 7.05.24 und findet wöchentlich in der Zeit zwischen 18:30-20.00 (CEST) auf Englisch statt. Es umfasst

Anbei finden Sie das dazugehörige Info-Paket dazu, das noch weitere detaillierte Einblicke in die Initiative ermöglicht. Bei Interesse können Sie sich über das Bewerbungsformular unter folgendem Link gerne anmelden: https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSf9KYJKxsBZcNwHpLq5rQWo0pMY-uXmS70IiQAqJhx1orZzZQ/viewform