Mensch ärgere dich nicht

„Mensch ärgere dich nicht“ ist nicht nur ein altes Gesellschaftsspiel, sondern auch ein uraltes Menschenspiel. Menschen gehen oft versehentlich oder absichtlich sehr lieblos miteinander um. Beschwert sich der andere über die Lieblosigkeit, kommt nicht selten die nächste Lieblosigkeit hinterher. „Stell dich nicht so an, sei nicht so empfindlich. Ein krasses Beispiel: Ein Kind wird geschlagen und weint, ist verletzt, anschließend sagt der lieblose Elternteil/Täter: „,wenn du nicht sofort aufhörst zu weinen, dann kriegst du gleich nochmal Schläge“, oder „es stimmt gar nicht was du mir/uns vorwirfst, außerdem hast du sicher auch deinen Anteil.“ Eine Ehefrau ist enttäuscht, weil der Mann sie betrogen hat, der Mann erwidert: „das sei doch wohl völlig normal, dass heute niemand mehr treu sei, sie habe eine total altmodische Einstellung und soll sich nicht so aufführen.“ Die Antwort auf Cum-Ex Geschäfte und andere „legale“ Betrügereien: „Da hat der Gesetzgeber eine Lücke gelassen, wir haben sie lediglich genützt. Es sei doch logisch, dass jeder darauf schaut wie er/ sie gute Geschäfte machen kann.“ Die Liste der Lieblosigkeit und die Toleranz, die lieblose Menschen von anderen fordern ist sehr lang und sehr alt. In Familien und Freundschaften führen diese Formen des falschen  „Miteinanders“ zu Feindschaften, Gegeneinander, zu Kleinkriegen. Zwischen Staaten führt Rücksichtslosigkeit, Macht- und Geldgier zu richtigen Kriegen.

Wie können wir mit der Tatsache leben, dass Menschen seit Jahrtausenden Klein- und Großkriege führen und in diesem Bereich wenig lernbereit sind?

1. Schritt: sich bewusst zu werden, dass es so ist, auch wenn wir es gern anders hätten

2. Schritt: lass dich nicht ärgern und spiel nicht mit bei lieblosen Spielen. Es ist ehrlicher und besser nicht mit zu spielen, wenn Spiele faul sind

3. Schritt: erkenne liebloses, kriegerisches und streitsüchtiges verhalten und gehe diesen Verhaltensweisen so weit als möglich aus dem Weg.

4. Schritt:  mache keine unfairen Geschäfte und Verträge, achte darauf, wenn dich jemand über den Tisch ziehen will, andere schon über den Tisch gezogen hat

5. Schritt: Sichere dich ab, frage dich selbst und andere; was kann ich machen, wenn mir andere, feindselig, betrügerisch und unehrlich begegnen (Beziehung beenden,  Rechtsprechung, Kündigung, Unterstützung suchen)

In diesem Sinn lassen wir uns nicht ärgern, verunsichern und hinters Licht führen von so manchen lieblosen und falschen Spielen, bei denen es im Nachhinein heißt, bist ja selbst schuld, wenn du nicht aufgepasst hast, dich nicht gewehrt hast. Die beste Vorbeugung selbst nicht lieblos zu werden ist: immer wieder ehrlich sein, anderen wertschätzend begegnen und lernen sich in andere Menschen einzufühlen. Jeder kann seinen Beitrag leisten, dass ein besseres Miteinander entstehen kann.

Eine schöne neue Woche

Gertrud Müller

Wahres L(i)eben

Wahres L(i)eben

Heute wird viel über Dualität gesprochen über Freund und Feind, über richtig und falsch, Leben und Tod, Krieg und Frieden. Andere sagen: Gegensätzlichkeit zeigt nur die zwei Seiten einer Medaille.

Es gibt Begriffe ohne Dualität. Begriffe, die erhaben sind über Schaden und Nutzen:  Wahres Leben und wahre Liebe

Wahres Leben/wahre Liebe fragen nicht danach, ob Menschen Fehler machten, ob Krieg oder Frieden ist, sie fragen nicht, ob etwas richtig oder falsch ist. Wahres Leben/wahre Liebe sind unendlich, sie gehen über den Tod hinaus und beginnen und lernen jeden Tag neu. In der wahren Liebe und im wahren Leben, lernt jedes Wesen täglich neu, nach jedem Fehler, in jede Minute und jede Stunde gibt es eine neue Lebensmöglichkeit.

Wahres Leben und wahres Liebe fragt nicht nach Wir oder Ich, denn wahres Leben ist eine Verbindung aus Wir und Ich, eine Verbindung aus Umwelt und Person. Wahre Liebe und wahres Leben bringt das Beste aus allen Wesen hervor.

Viele Einzelne bilden das gesamte Wir. Wir sind miteinander verbunden. als individuelle Persönlichkeit mit allen anderen. Wir sind verbunden und jeder ist einzigartig. Jeder trägt in sich die Sehnsucht nach der  Überwindung von Leid, wir sind verbunden in der Sehnsucht nach wahrem Leben und wahrer Liebe.

In dieser Verbundenheit können wir den Weg antreten in unsere wahre Heimat, in das Land der wahren Liebe und des wahren Lebens.

Einen schönen Sonntag, mögen wir einen Ausblick und einen Weg finden ins gelobte Land der aufrichtigen Liebe

Gertrud Müller

Räderwerke

Es gibt so viele Räderwerke, die wie am Schnürchen funktionieren, wenn der Mensch sie aufzieht. Ich liebe Spieluhren an Weihnachten, die ich für meine Enkel aufziehe. Ich mag es im Zug zu fahren und die Räder zu spüren, die mich durch die Landschaft tragen. In meiner Küche tickt das Räderwerk der Holz-Uhr, die mein Sohn vor Jahrzehnten in der Schule gebastelt hat. In alten Kirchtürmen begeistern mich die großen Räderwerke der Turmuhren und Glockengeläute. Menschen können verschiedenste Räderwerke bauen:

  • Räderwerke, die uns Menschen befördern, erfreuen und unterstützen
  • Räderwerke, die zweckentfremdet oder missbraucht werden (z.B. Autos als Terror und Mordwerkzeuge)
  • Räderwerke der Organisation (Politik, Hierarchien, Ämter, Gruppen-Systeme)
  • Räderwerke, die gruselig/vernichtend konstruiert sind, um anderen zu schaden

Manche Räderwerke hätten die Menschen nie erfinden dürfen. Mich schaudert es bei Anblick der Panzerräderwerke, bei Maschinenpistolen, beim Anblick der Turbinen von Kampfflugzeugen und bei den fast schon automatisierten Räderwerken der Polit-Kriegsmaschinerie.

Mögen Menschen erkennen, dass sie wunderbare Erfinder von Räderwerken sind, mögen sie jedoch auch erkennen, dass bei so mancher Erfindung der Schuss nach hinten losgeht, und dass sie sich durch diese Räderwerke gegenseitig schweren Schaden zufügen.

In diesem Sinne achten wir auf die diversen Räderwerke mit denen wir es zu tun haben, damit wir nicht zwischen oder unter die Räder kommen, mit denen wir lieber nichts zu tun haben wollen.

Eine schöne Neue Woche, in der alles hoffentlich gut läuft.

Gertrud Müller

Menschen

Heute streiten die Menschen, wer ist Opfer, Täter, wer ist Freund und Feind?

Eine Kollegin hat mir diese Woche folgenden Satz geschrieben: „Harmonie und Idylle sind ein Wunsch und eine Sehnsucht. Wenn man diesen Zustand erreicht, fühlt es sich kurzzeitig schön an, als Dauerzustand wäre das jedoch das Ende der Lebendigkeit. Viel besser ist, wenn wir erleben gewünscht und geliebt zu werden, wenn wir auf die Welt kommen, dann ist dieses Urvertrauen der Ausgangspunkt für ein lebendiges Leben“

Diesen Satz finde ich wunderbar, er besagt, beschallt, befilmt, entfähigt und bespaßt reicht nicht mehr, diese Methoden bedeutet nicht lebenstüchtig werden. Im Leben kommen große Veränderungen auf uns zu, die wir nicht allein mit passiver Konsumentenhaltung oder einer nofuture Strategie bewältigen.

Den jungen Menschen wird heute gesagt, dass jedes atmende Kind ein CO2 Konsument zu viel ist. Wie sollen Menschen Mut, Zuversicht und Lebensfreude entwickeln bei diesen entmutigenden Szenarien, in deren Hintergrund Kriegstrompeten ertönen. Stopp! Stopp! Stopp!

Wir müssen aufhören uns gegenseitig zu bekämpfen. Wir müssen nicht gegen Feinde und andere Menschen kämpfen, sondern viel mehr gegen schlechte Charaktereigenschaften in uns selbst: Jeder muss das! Damit unsere Welt wieder ein besserer Ort wird. Wie hatte Jesus gesagt: „wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein.“

Hoffentlich wirft niemand mehr feindselige Worte, Steine und Bomben. Über 6000 Jahre Krieg, Krankheit, Leid und Elendsgeschichte reicht für diese Menschheit. Es muss einen besseren Weg, eine bessere Zukunft geben, lasst uns daran arbeiten!

Vielleicht können wir jetzt die Frage des Anfangs beantworten: Wer ist Opfer, Täter, wer ist Freund und Feind? Wenn wir uns gegenseitig menschlich behandeln, werden wir gütig, zahm, freundlich und menschlich, egal ob andere vorher in uns den Freund den Feind, das Opfer oder der Täter gesehen hatten.

In diesem Sinne eine schöne neue Woche, arbeiten wir an einer schönen Zukunft für uns alle, jeder an seinem Ort.

Viele liebe Grüße

Gertrud Müller