Medizin für die Medizin?

In der Medizin gelten Patient:innen als krank, wenn er/sie leidet und Krankheitszeichen aufweist, wenn eine spontane Verbesserung nicht zu erwarten ist und eine Verschlechterung des Zustandes droht.

Würde man die gleichen Krankheits-Kriterien an der Medizin als Fachgebiet prüfen, müssten wir feststellen: Die aktuelle Medizin und das Gesundheitssystem ist krank, teilweise schwer krank:

  • Patienten sind unzufrieden und klagen, können nur noch dürftig gepflegt werden, werden wie Waren auf dem Fließband durch die verschiedenen Institutionen des Systems geschleust
  • Ärzte und Pflegepersonal hetzen chronisch erschöpft durch die Gänge, haben Befürchtungen die Aufgaben nicht mehr zu bewältigen
  • Diagnostik und Behandlung ist nur noch mit zahlreichen Apparaten, Maschinen, Medikamenten, Leitlinien, Standards,… möglich
  • Der Materialverschwendung und Umweltbelastung ist enorm

Einem Patienten in diesem Zustand würde man die Gefahr eines Herzinfarktes, des Burn-outs oder der totalen Erschöpfung prognostizieren.

Die Medizin selbst reflektiert ihren Zustand nicht, arbeitet mit noch höherem Erfolgsdruck mit mehr Material, mehr Maschinen und immer neuen Vorschriften, neuen Leitlinien und Personaleinsparungen weiter! Geht das so lange bis die Medizin ein Fall für die Intensivstation geworden ist? Alle Beteiligten leiden schon jetzt und in den nächsten 10 Jahren soll von einem immer geringer werdenden Personal in renovierungsbedürftigen Kliniken zusätzlich 1 Million mehr Patienten versorgt werden. Wird das möglich sein?

Bisher hat die Pharmaindustrie noch kein Medikament und keine Impfung entwickelt für die kränkelnde und alternde Medizin. Die künstliche Intelligenz soll die überforderten und geschwächten Systeme unterstützen. Immer mehr Labore, Computertomographen, Operationsroboter, Bestrahlungsgeräte,… alle sollen ermöglichen, dass die gute alte Medizin aufrecht erhalten bleibt ist.

Einen alten Patienten in diesem verzweifelt kämpfenden Zustand, der nur noch mit Maschinen überlebensfähig ist, würden Mediziner krank schreiben. Der Staat schickt Bürger, die alt und erschöpft sind in den wohlverdienten Ruhestand. Die gute alte Medizin muss tapfer bleiben, darf sich keine Schwäche erlauben, sie muss funktionieren und funktionieren, sie wird immer wieder aufs Neue reanimiert, an den Tropf gehängt und es werden alle möglichen Augen zugedrückt bezüglich Nebenwirkungen, Überforderung, Stressbelastung, ungesundem Lebensstil, Materialverschwendung und Umweltbelastung, die von der aktuellen Medizin selbst verursacht werden.

Was könnte helfen? Wer kann die Medizin heilen, wie kann sich die Medizin selbst heilen, von wem kann sie geheilt werden?

Vielleicht wird die Medizin Ihre eigenen Selbstheilungskräfte noch entdecken und anfangen gesünder, menschlicher und naturverbundener zu werden. Eine nachhaltige Medizin zu entwickeln, das ist eine wichtige Aufgabe und das kann ein neues Heilmittel werden.

Bisher verdienen viele Profiteure an dem kranken Medizinsystem. Und auch das kennen wir vom Umgang mit Patienten: Eine Krankheit die einem Patienten einen erheblichen Krankheitsgewinn beschert, wird nicht so gerne aufgegeben.

Quo vadis Medizin?

Der berühmte Arzt Paracelsus (1493-1541) begründete die These: die Dosis bestimmt, ob ein Ding ein Gift sei.

In diesem Sinne überlegen Sie gut wieviel Medizin Ihnen gut tut und wann die Nebenwirkungen den Nutzen von Maßnahmen übersteigen. Bleiben Sie gesund und fühlen Sie sich wohl.

Gertrud Müller

Hier noch ein Hinweis für die weitere Blog-Gestaltung. Ich werde jetzt immer wieder Gastbeiträge in den Blog mit aufnehmen. Nicht jeder kann einen eigenen Blog betreiben, Bekannte erzählten mir, sie möchten auch gelegentlich wertvolle Beiträge teilen, darum biete ich Interessierten auch Gast-Blogbeiträge zu veröffentlichen. Bitte senden Sie Ihren Beitrag an info@tools4life.eu. Ich prüfe die Artikel und werde die Artikel gern veröffentlichen, wenn Sie zu dem Themenkreis selbstbestimmtes, gesundes, nachhaltiges und wertschätzendes Leben passen.

Medicine for medical science

In medical science, patients count as ill if they are suffering and have symptoms of disease, if spontaneous improvement is not expected and if the condition of the patient could deteriorate.

If we applied the same criteria of illness to medical science, we’d have to determine: medical science and healthcare systems are ill, in parts even critically ill. Patients complain, can only be cared for poorly, are being transported through the institutions of the system like goods on a conveyor belt. Doctors and nurses rush through the corridors chronically exhausted. A patient in this condition would be predicted to be in danger of having a heart attack, burn out or complete exhaustion. Medical science itself is not reflecting on its own condition, keeps working under even higher pressure to succeed, until it becomes a case for the intensive care unit?

All involved are already suffering and in the next 10 years, an additional 1 million patients are meant to be cared for by an ever decreasing workforce. Up to now, the pharmaceutical industry has developed neither new medication, nor a vaccine for the ailing and ageing field of medical science.

Artificial intelligence is meant to support the stretched and weak systems. More laboratories, CT scanners, radiation therapy, … everyone wants to prove how technically modern good old medical science has remained.

An elderly patient in this same desperately fighting condition, only able to survive without the help of machines, would receive a sick note from doctors.  The state lets elderly and exhausted citizens retire deservedly.

Good old medical science has to stay brave, is not allowed to show any weakness, has to function and function, is being resuscitated over and over again, is being put on a drip. Everyone pretends not to see the waste of materials and environmental burden caused by current medical science.

What could help? Who can heal medical science, how can it heal itself?

Maybe medical science will find its own self-healing powers and begin to be healthier, more humane and more connected to nature.  The task is to develop a sustainable medical science and that could become a medicine in itself. Up to now, many profit from ill healthcare systems. That is also something we know from dealing with patients: an illness from which patients gain significantly is not easily given up.

In this spirit, consider carefully how much medicine is good for you and when the side effects outweigh the benefits. Stay healthy and well!

Die verbotene Stadt

Heute ist es kaum mehr vorstellbar, dass wir vor Jahren einfach so nach China reisen konnten. Ich erinnere mich heute noch so gern an die wunderschönen Gärten der verbotenen Stadt und des Sommerpalastes. Die alte chinesische Kultur ist voller Symbole von Schönheit und Idealen des Lebens und des Wohlfühlens. Dass dieses Wohlfühlen ein Ideal war und für ganz viele Menschen nie oder kaum erlebt wurde ist eine andere Geschichte. Das Erleben dieser idealen Vorstellung verzauberte dennoch mein Denken, entführt meinen Geist noch heute in eine Welt der himmlischen Sprache, lädt die Seele ein sich der Vision eines Lebens und Menschseins anzunähern, in der Wohlfühlen möglich, ja sogar ganz selbstverständlich gelebt und kultiviert wird. Ich erinnere mich an den Zauber der mich umgeben hatte an den Orten, die dort wunderschöne Namen tragen. Staunend genoß ich den „Garten der vollkommenen Klarheit“ ich versank im Blütenmeer des „Garten des ewigen Frühlings“ ich besuchte die „Insel der Unsterblichkeit“ und weilte in der „Halle des Friedens und der Eintracht“
Der Zutritt zur verbotenen Stadt war früher nur imperialen Eliten des Kaisers und seiner Gefolgschaft erlaubt. Wir können etwas lernen und mitnehmen von diesen alten Kulturen und es heute wieder zum Leben erwecken. Es kann gelingen Wohlfühlen zu kultivieren, in einer schönen Teezeremonie, in schön gestalteten Räumen, mit liebevoll zubereitetem Essen, in kleinen Gärten oder Spaziergängen in der Natur. Wir können unsere Wohnung zum „Palast der ewigen Freude“ umbenennen, das Bad zur „Quelle der Reinheit“, das Schlafzimmer wird zur „Oase der Harmonie“ und zum „Nest des Glücks“
Ich wünsche uns eine schöne neue Woche in der wir unser Leben wieder ein Stück mehr veredeln.

Gertrud Müller

 

The forbidden city

It’s almost impossible to imagine today that we could simply travel to China a few years ago. I still remember fondly the beautiful gardens of the Forbidden City and the Summer Palace. Traditional Chinese culture is full of symbols of beauty and the ideals of life and wellbeing. The fact that wellbeing was an ideal and never or hardly ever lived reality for many people is a different matter. Experiencing this ideal still enchanted my thoughts, steers the mind into a world of heavenly language, invites the soul to come close to a vision of life and humanity in which wellbeing is possible, even naturally lived and cultivated. I remember the charm surrounding me in locations with wonderful names. I marvelled at the ‘garden of total clarity’, disappeared in a sea of flowers in the ‘garden of eternal spring’ , visited the ‘island of immortality’ and lingered in the ‘hall of peace and harmony’.

Access to the forbidden city was only granted to the imperial elites of the emperor and his entourage. We can learn from these ancient cultures and bring them back to life today. We can cultivate wellbeing in a nice tea ceremony, in beautifully arranged rooms, with lovingly prepared food, in small gardens or walks trough nature. We can rename our home to ‘palace of eternal joy’, the bathroom to ‘fountain of cleanliness’, the bedroom becomes the ‘oasis of harmony’ and the ‘nest of happiness’.

I am wishing us all a good new week in which we ennoble our life another little bit.

Lavendelfelder

Der Lavendel ist eine wunderbare Heilpflanze, sie wirkt ausgleichend und beruhigend, angstlindernd und löst Unruhezustände auf. Ich erinnere mich so gern an den wunderbaren Duft und das atemberaubende Lila der unglaublich schönen Lavendelfelder, die ich erleben durfte. Es ist wichtig solche Momente des Wohlfühlens zu konservieren, wie Menschen früher Obst und Gemüse in Weckgläser für den Winter konservierten. Wir können auch die schönen Augenblicke konservieren, wieder und wieder erleben und uns viele Male daran erfreuen. Manchmal mache ich mir im Winter ein Lavendelbad. Wenn ich im warmen Wasser liege und den Duft des Lavendels erleben darf, fühle ich wie damals mitten im Lavendelfeld: Ich schließe die Augen und bin umgeben von meinen Erinnerungen, von der Weite und Fülle dieser wunderschönen Lavendelpflanzen, die Bienen summen, tanzen von Lavendelblüte zu Lavendelblüte, sie werden nicht satt am Nektar der Blüten, suchen immer neue Blüten, die Sonne scheint und der Himmel strahlt in tiefem Blau, dann kommt ein Schmetterling vorbei, verzaubert das Farbenspiel mit Leichtigkeit, graziler Bewegung und seinem zarten gelben Flügeln…
Kälte, Dunkelheit und Farblosigkeit von Herbst und Winter verlieren ihre Macht wenn wir uns immer wieder Momente des Lichts und des Sommers hereinholen.
Eine schöne neue Woche und viel Freude beim Wiedererleben von schönen Erinnerungen

Gertrud Müller

Lavender fields

Lavender is a wonderful medicinal plant, it balances and calms, reduces anxiety and resolves restlessness. I think back very fondly to the wonderful smell and the breathtaking purple of the lavender fields I have been blessed to experience. It is important to conserve these moments of wellbeing in the same way people in the past used to conserve fruit and vegetables for the winter. We can conserve beautiful moments in the same way, relive them over and over and enjoy them many times. Sometimes, I run a lavender bath during the winter. When I’m in the warm water and experience the scent of lavender, I again feel like I did in the middle of a lavender field: I close my eyes and am surrounded by memories of the vastness of these wonderful lavender plants, the bees humming, dancing from lavender blossom to lavender blossom, looking for ever more blossoms, the sun is shining and the sky is a deep blue, a butterfly comes past and enchants the play of colours with easy, grace and tender yellow wings… The cold, dark and colourlessness of autumn and winter lose their might when we bring in moments of light and summer every now and again.

Have a good new week and lots of joy when re-living good memories.

 

Oasen des Wohlfühlens

Wie geht‘s Ihnen? Das fragen Menschen häufig, eher als Floskel, als aus echtem Interesse. Der Andere antwortet refexartig gut und geht weiter, selbst wenn es ihm nicht gut geht. Ist ja nichts besonderes, meinen Sie? Machen ja alle so. Mit dieser kleinen Szene beginnen wir damit unehrlich zueinander zu sein, das fühlt sich vielleicht vertraut an, weil es alle so machen, echtes Wohlfühlen wird dabei nicht erlebt. In einer Oase des Wohlfühlens begegnen sich die Menschen mit ehrlichem Interesse, es ist dem einen nicht egal wie es dem anderen geht. In Oasen des Wohlfühlens vertrauen sich Menschen gegenseitig, zeigen ehrliches Interesse und sagen sich gegenseitig wie sie sich fühlen, was sie in ihrem Innersten bewegt. Menschen, die Oasen des Wohlfühlens miteinander erleben haben das Gefühl, der andere freut sich mit mir, wenn’s mir gut geht, er trauert mit mir, tröstet mich, wenn es mir schlecht geht, wir suchen gemeinsam nach Lösungen, wenn etwas nicht gut gelaufen ist. Viele Menschen in westlichen Industrienationen erleben heute diese Oasen des Wohlfühlens kaum mehr. Nur in kurzen Augenblicken, bei einem Waldspaziergang, an einem schönen Sommertag, Momente im Urlaub, mit ganz neuen Eindrücken, im Verliebtsein. In diesen Momenten taucht die Ahnung auf, es könnte mehr möglich sein an Glück und Lebensqualität. Die meisten Personen erleben diesen Zustand des Glücklichseins und des Wohlfühlens als sehr fragile Momente, die wie Seifenblasen zerbrechen. Ist es nicht unser eigentliches und ursprünglichstes Lebensziel glücklich zu sein und uns wohl zu fühlen? Beobachtet man Babys so wird diese angeborene Sehnsucht sichtbar: Babys schreien, wenn sie hungrig sind und werden ruhig, wenn sie von der liebevollen und zugewandten Mutter aufmerksam gestillt werden. Babys rufen nach Liebe und Sicherheit und sie beruhigen sich schnell, wenn sie von liebevollen Eltern getröstet und getragen werden. Das sind ganz natürliche angeborene Oasen des Wohlfühlens, die meist nicht lange anhalten, weil das Kind erzogen werden muss, lernen muss, dass wir nicht in Oasen des Wohlfühlens leben, sondern in einer harten kämpferischen Welt. Es gibt auf der Erde auch heute noch Oasen des Wohlfühlens, die sogenannten bluezones. In diesen Regionen leben die Menschen in Glück, Achtsamkeit und Freude miteinander, leben ein einfaches Leben; sie haben keinen Stress, sind einander zugewandt und lassen sich gegenseitig in Ruhe, je nach Situation und Bedürfnis. Die Menschen in bluezones werden kaum krank und erreichen ein hohes Lebensalter. Ich möchte mich auf den Weg machen, gern auch mit Ihnen/euch, auf die Suche zu diesen Oasen des Wohlfühlens und möchte die Wüste der künstlich erzeugten Stressfallen überwinden. Ich wünsche mir, dass immer mehr Menschen die endlos scheinenden Dünen des Getriebensein, der Angst, Grausamkeit und Verzweiflung hinter sich lassen und immer neue Oasen der Ruhe und des Wohlfühlens suchen und entdecken.
In diesem Sinne eine schöne neue Woche. Mögen wir Oasen des Wohlfühlens finden in einer getriebenen und krank gewordenen Welt.

Gertrud Müller

Oases of wellbeing

How are you? People often ask this, usually more as a thing you say rather than out of genuine interest. The other person often just answers ‘fine, thank you’ almost out of reflex, even when they are not fine. Nothing special, you say? Everyone does it. This little scene marks the beginnings of dishonesty. It might feel familiar because everyone is doing it, however, real wellbeing is not experienced. In an oasis of wellbeing, people meet each other with real interest, it does matter how the other person feels. In oases of wellbeing, people trust each other, show genuine interest in each other and tell each other how they feel, what moves them. People who experience oases of wellbeing with others feel  that the other person is happy for them, grieves with them, comforts them when they are down, we look for solutions together when something hasn’t worked so well. Many people in the western industrial societies hardly ever experience these oases of wellbeing. Only in short moments, during a woodland walk, on a nice summer’s day, moments on holiday with new experiences, when falling in love. In these moments we get a glimpse of how much more happiness and quality of life might be possible. Most people experience these moments of happiness and wellbeing as very fragile, busting like bubbles. Isn’t our most natural and primal aim in life to be happy and to feel good? This innate longing becomes apparent when observing babies: babies cry when they are hungry and calm when their attentive and loving mother feeds them. Babies cry for love and safety and calm down quickly when comforted and carried by their loving parents. These are natural, innate oases of wellbeing that often don’t last long because the child needs to be educated, needs to learn that we don’t live in oases of wellbeing, but instead in a hard, militant world. There are still oases of wellbeing in the world today, the so called Blue Zones. In these regions, people live a simple life full of happiness, mindfulness and joy, they aren’t stressed, they are together or leave each other in peace, depending on situation and needs. These people rarely get ill and they grow very old. I would like to explore, maybe with you, these oases of wellbeing; would like to overcome the desert of artificial stress traps. I wish that more and more people leave behind the seemingly endless dunes of pressure, anxiety, cruelty and despair and find ever new oases of calm and wellbeing.

Have a nice week ahead. May we all find oases of wellbeing in our pressurised, ill world.