Pandemie der Freude

In schwierigen Zeiten fällt es Menschen schwer sich zu freuen und gerade in den schweren Stunden brauchen wir die Erinnerungen und Aussicht auf Freuden um nicht zu verzweifeln. Freude ist nichts Schicksalhaftes, sondern eine Fähigkeit, die wir lernen und üben können. In der Bibel steht: Freuet euch in dem Herrn allezeit, und abermals sage ich: Freuet euch! Philipper 4:4

Ganz so einfach ist es jedoch nicht. Kein Mensch kann sich spontan einfach so freuen, wenn es im gerade nicht gut geht. Wir können uns jedoch auch in schwierigen Zeiten wieder an die Freude annähern.

Gerade die Adventszeit kann als Weg der Freude hilfreich sein. Freude können wir lernen und üben. Dalai Lama und Desmond Tutu veröffentlichten das Buch der Freude. Sie beschreiben darin Techniken wie wir Freude lernen und üben können:

  1. Freude möglichst lange aufrecht erhalten
  2. Bei unangenehmen Situationen schnell wieder Freude suchen und finden
  3. Sich häufig an freudvolle Augenblicke erinnern
  4. Vorfreude kultivieren, sich auf schöne Ereignisse in der Zukunft freuen
  5. Sich immer wieder auf gute Ziele im Leben fokussieren
  6. Mit anderen gut, zum wechselseitigen Nutzen kooperieren

In meinen Beratungen darf ich immer wieder erleben wie es schwer kranken Menschen, Menschen mit schweren Schicksalsschlägen, verzweifelten und tief verletzten Menschen gelingen kann wieder Freude zu lernen. Freude ist sehr ansteckend. Auch das erzählen mir meine Patienten und Klienten. Sie sagen mir: seit ich mich wieder mehr freuen kann sind meine Mitmenschen viel netter zu mir, wir lachen mehr und blicken zuversichtlicher in die Zukunft.

Ich wünsche mir für die nächsten Jahre eine Pandemie der Freude. Stellen Sie sich vor es würde in diesem Advent beginnen, dass wir eine Pandemie der Freude auslösen und andere damit anstecken. Stellen Sie sich vor in den Familien am Arbeitsplatz wäre immer mehr Freude sichtbar und spürbar. In den Krankenhäusern wäre statt Schmerz eine Stimmung der Zuversicht auf Heilung, Ärzte und Schwestern sind voller Freundlichkeit und Fürsorge. In den Gefängnisse gäbe es Schulungen der Freundlichkeit und Nächstenliebe und die Soldaten würden aufhören zu schießen, stattdessen Brot für Hungernde verteilen, Häuser für Obdachlose bauen und helfen die Umwelt in Krisengebieten lebenswert zu machen. In den Schulen würden die Kinder mit Freude lernen.

Sie sagen jetzt vielleicht: das ist Utopie.  Das stimmt. Bitte überlegen Sie: Jedes Haus das gebaut wurde, war einmal eine Utopie. Es wurde gewünscht, erspart geplant, organisiert und gebaut. Weil schon so viele Häuser gebaut wurden haben wir keine Zweifel, dass es geht. Friedliche Gesellschaften wurden nur kurzeitig erdacht und dann wieder verworfen. Wenn wir Häuser nicht fertig bauen, können wir auch nicht einziehen. Wir haben friedliche Gesellschaften einfach noch nicht fertig gebaut, nicht zu Ende gedacht, nicht daran geglaubt, dass wir Menschen zu friedlichen Zusammenleben fähig sind. Es ist nur eine Frage, ob wir daran glauben können und es dann umsetzen. Der Mensch ist zu allem fähig: zu Krieg und Frieden, zu Freude und Trauer, zu Verzweiflung und Hoffnung, zu Gewalt und Zärtlichkeit, zu Faulheit und Fleiß, …

Wofür entscheiden Sie sich?

Ich habe mich entschieden so gut es geht die Menschen mit Frieden und Freude anzustecken und ich hoffe und glaube an den Ausbruch der Pandemie der Freude. In diesem Sinne eine schöne Vorweihnachtszeit, eine frohes Weihnachtsfest und einen zuversichtlichen Start ins neue Jahr, hoffentlich in ein Pandemiejahr der Freude.

Gertrud Müller

Wenn Sie zu Weihnachten noch Geschenke suchen, die zu dem Thema passen, liste ich Ihnen hier nochmal meine Bücher auf:

Verletzte GefühleBefreite Gefühle

Sie können auf vielfältige Weise mitwirken für eine friedliche und freudvollere Welt der Zukunft, melden Sie sich gern unter www.friedenmachtschule.de oder info@tools4life.eu