Im Herbst wird es stürmisch, stürmisch weil der Wind uns wieder durch Mark und Bein fährt und so manches zerstört. Stürmisch sind auch die Zeiten politisch, in Klimafragen, im Umbau der Wirtschaft und in der Medizin. Manchmal hab ich das Gefühl wir sind noch in der Ruhe vor dem Sturm, ein anderes Mal fühle mich wie im Auge eines Tornados und zeitweise denke ich, jetzt bin ich schon mitten drin im Wirbelwind der alles durcheinander wirbelt. Vor dem Sturm ist nach dem Sturm, vielleicht müssen wir mit Stürmen leben lernen. Neulich begegnete mir an einem sehr stürmischen Tag eine Frau, sie war sehr missmutig und sagte etwas unwirsch: „den Wind mag ich gar nicht. „Ja“ sagte ich „der Wind heute ist wirklich unangenehm, ich erinnere mich beim Wind immer ans Meer, ich liebe das Meer und dann ist der Wind leichter zu ertragen.“ Die Augen der Frau fingen an zu leuchten und sie antwortete: „Ja stimmt“ sagte sie zustimmend „es fühlt sich wirklich an wie am Meer, wissen sie ich liebe das Meer, dort habe ich die schönsten Stunden meines Lebens mit meinem Mann verbracht, der leider schon gestorben ist.“ Wir plauderten noch ein wenig, verabschiedeten uns und gingen beide beglückt weiter des Wegs in stürmischen Zeiten.
In diesem Sinne viel Zuversicht, Mut, schöne Erinnerungen und freundliche Begegnungen auch in strürmischen Zeiten.
Herzliche Grüße
Gertrud Müller