One world, one leader?
Der Traum/die Illusion vieler Menschen ist es eine Welt zu schaffen, in der es eine Weltregierung gibt, in der alle Menschen gleich sind, sich keine Konflikte mehr ergeben.
Diese ursprüngliche Idee stammt aus uralten Zeiten der Menschheit. Die Annahme ist: wenn alle Menschen gleich denken, gleich fühlen, sich gleich verhalten, den gleichen Gott anbeten, dann wird alles gut.
Genau diese Vorstellung führte jedoch dazu, dass Adam und Eva glaubten es müsste eine einheitliche Regel geben, ob der Apfel gegessen werden darf oder nicht.
Später stritten sich die Menschen darüber, ob das Jagen oder der Ackerbau die „richtige“ Lebensform sei. Es folgten zahlreiche Kulturen und Religionen die zerstörerisch gegeneinander kämpften, um sich gegeneinander zu behaupten.
Verschiedene Dynastien versuchten eine Weltherrschaft zu errichten. Inzwischen sind es Wirtschaft, Staaten, Ideologien, Internetgroßkonzerne, Finanzkomplexe, die mit künstlicher Intelligenz sich darum bemühen die Weltherrschaft zu gewinnen.
Es entwickeln sich langsam Erkenntnisse/Gewissheiten, dass es mit der Gleichmacherei nicht funktionieren wird, da die Menschen sehr individuell und zu unterschiedlich sind. Das alte Denken/Wünschen bezüglich Weltherrschaft schleicht sich jedoch immer wieder ein.
Die WHO proklamierte z.B. die oneworldhealth, es kämpfen Konservativen und Progressive um die Vorherrschaft, Menschen mit rechten und linken Gesinnungen verirren sich genauso in Kämpfe wie kriegerische Staaten.
Wenn Weltherrschaft und Gleichmacherei über all die Jahrtausende nicht funktionierten, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass es je gelingen wird. Es könnte der Menschheit sogar passieren, dass starrköpfige Menschen, die an der Eine-Welt-Herrschafts-Logik festhalten, der ganzen Menschheit zur Gefahr werden.
Warum streben die Menschen trotz der erkennbaren Unmöglichkeit immer wieder nach einer Weltherrschaft, nach der Vision one world, one leader?
Was ist es was Menschen wirklich brauchen, welche Lösungen des Zusammenlebens haben sich bewährt und funktionieren über die ganze Geschichte hinweg gut? Es ist viel sinnvoller darauf zu schauen wie menschliches Zusammenleben gut gelingt und nicht wie es zerstört werden kann.
Es gelingen Gruppen, Familien , Organisationsformen ohne Millionen von Regel, ohne Einheitsherrschaft und Gesetze, ohne Herrschende und Untergebene, ohne Superreiche und Hungernde mit einer einzigen Regel:
Ich darf sein wie ich bin und du darfst sein wie du bist. Wir helfen uns, teilen miteinander, und lernen voneinander.
Diese Regel ist denkbar einfach, sehr wirksam und doch relativ schwierig in der Umsetzung, weil Menschen, die so zusammenleben möchten, ihre eigenen Vorurteile hinterfragen müssen und das machen sehr viele Menschen nur sehr ungern, Den anderen bei Konflikten vorzuwerfen, dass sie schuld sind, erscheint leichter.
Vielleicht versuchen sie es einfach mal im Alltag: Ich darf sein wie ich bin und du darfst sein wie du bist. Wir helfen uns, teilen miteinander, und lernen voneinander.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, das klappt nicht sofort, sondern bedarf viel Übung. Probieren Sie es immer wieder, dann wird es langsam aber sicher besser und die Illusion „alle sollten gleich sein“ verschwindet langsam aber sicher
In diesem Sinne eine schöne neue Woche
Gertrud Müller