Es war einmal vor langer Zeit, da hatten die Menschen Angst vor großen Tieren. Sie bauten Fallen, Pfeil und Bogen, Schwerter, Degen und Schilder um sich zu schützen und um zu jagen. Der Mensch war erfolgreich und wurde vom Sammler zum Jäger.
Eines Tages erkannten die Menschen, dass mit Ackerbau und Viehzucht mehr Geld zu verdienen war und so wurde der Jäger zum Landwirt. Als die Menschen sesshaft waren, träumten immer mehr Leute von Wohlstand und Ansehen und so wurde aus den Bauern die Weber, aus den Webern die Industriellen und später aus den Industriellen die Dienstleister. Der Neid und die Gier wuchsen und wuchsen und jeder wollte immer mehr besitzen und sich bedienen lassen. Die Welt teilte sich immer mehr in ganz arme Menschen, die sehr viel arbeiten mussten und kaum Geld verdienen konnten und in die Reichen, die jeden Tag reicher und reicher wurden. Die Menschen mussten keine Angst mehr haben, alle Gefahren konnten besiegt werden, sie fürchteten sich nicht mehr vor Göttern, bauten höchste Bauwerke, Raketen und machten grandiose Erfindungen, alles wurde errechenbar und machbar.
Viele Menschen glaubten, Gott spielen zu können und die Herren des Lebens zu sein. Plötzlich tauchte ein winziges Tierchen auf, das sich Virus nannte. Es war so klein, dass es die Menschen nicht sehen konnten. Es befiel die Menschen auf ganz unterschiedliche Weise. Einige wurden krank, andere starben und den meisten geschah nichts. Die Unberechenbarkeit und die winzige Größe machten es unmöglich, das Tierchen namens Virus zu jagen oder es zu töten. Die Menschen gerieten in große Panik und Sorge: Was sollten sie tun? Die klugen Menschen, die alles zu wissen glaubten, verfielen in Schrecken und Ratlosigkeit. Alles geriet durcheinander.
Eines Tages tauchte eine Flaschenpost auf. Ein kleines Mädchen hatte sie gefunden. In der Flaschenpost stand ein Zauberspruch und es stand geschrieben:
Jeder, der diesen Zauberspruch dreimal täglich liest ist vor dem Virus selbst und vor der Virusangst geschützt.
Es sprach sich schnell herum, dass der Virus und die Angst zu bewältigen wären. Die Menschen pilgerten zu dem Mädchen und wollten mit dem Zauberspruch vom Virus erlöst werden. Das Mädchen gab nur Hinweise, den Zauberspruch gab sie nicht preis, auch nicht gegen viel Geld. Es gingen Jahre ins Land, die Krankheit verschwand und viele Menschen fragten sich, was es wohl mit diesem Zauberspruch auf sich hatte?
Eines Tages lüftete ein weiser Mann die Wahrheit über die ungewöhnliche Heilungsgeschichte und den Zauberspruch.
- a) denke täglich dreimal an die Ereignisse, die dich glücklich machen und von denen du lernen kannst.
- b) danke jedem Menschen, der dir geholfen hat, und helfe anderen.
- c) gib jeden Tag etwas von deinem Reichtum an andere, die ärmer sind als du.
Immer mehr Menschen, die diese Sprüche lasen wurden gesund und glücklich. Die Menschen lachten wieder miteinander, sie halfen einander und lernten voneinander. Der Neid und die Gier verschwanden immer mehr und kein Mensch wollte mehr Gott sein. Jahre vergingen und niemand erinnerte sich mehr an einen Virus, der die Menschen früher so krank machte.
In diesem Sinne: nützen auch wir diesen Zauberspruch, er hilft, dass es uns Menschen wieder besser miteinander geht.
Gertrud Müller