Derzeit wird viel evaluiert, in der Wissenschaft, in den Medien wird nach Fake News gesucht. Immer wieder stellt sich die Frage stimmt das? Trotz all der Evaluierungen wird jedoch kaum erkennbar, dass aus Fehlern gelernt wird. Wie kommt das? Bisherige Evaluierung haben eher die Aufgabe zu zeigen, dass alles gut läuft. Wenn Gutachter einer Autofirma sich selbst evaluieren, ob sie alles richtig machen, kann es durchaus passieren, dass die Evaluierungen zu Gunsten der eigenen Firma, des eigenen Konzerns ausfallen, wie bei der Abgaskrise zu sehen war. Aktuelle Evaluierungen laufen weitgehend in den eigenen Konzernen ab, in der eigenen Partei und den eigenen Fachbereichen. Tiefgreifende Fehler werden dabei übersehen, keiner möchte sich selbst beschuldigen etwas nicht richtig zu machen. Wenn wir ehrliche Evaluierung und wirklichen Fortschritt wollen, müssen wir uns der Kritik anderer stellen, der Evaluierung aus anderen Fachbereichen, aus anderen Kulturen, aus anderem Alter und Erfahrungshintergrund. Fehler erkennen ist eine Kunst, sowohl im Diagnoseprozess der Medizin, als auch das Erkennen von Fehlerquelle in der Technik. Wird das Problem nicht erkannt, ist meist auch die Lösung falsch. Wir müssen in diesen herausfordernden Zeiten alles hinterfragen. Stimmt das was uns bisher gesagt wurde? Stimmt es, dass wir dem einen glauben dürfen und dem anderen nicht? Stimmt es, dass wir uns kein eigenes Urteil bilden können und dürfen? Stimmst es, dass die hierarchisch Höhergestellten das Recht haben andere zu dominieren? Erst wenn Menschen sich trotz anderer Meinung, trotz unterschiedlicher Hierarchie, trotz Andersartigkeit der Kulturen und Einstellungen zuhören und respektieren werden gute Evaluierungsprozesse möglich. Und erst danach können wir Verbesserungsvorschläge erarbeiten. Tradierte Fehler können wir nur überwinden, wenn wir bereit sind Neues zu lernen. Beobachten wir die Natur merken wir, dass sich die Natur keine Grenzen der Möglichkeiten auferlegt und sich ständig neu ordnet ohne dass dabei Chaos entsteht. Die Samen der Pflanzen werden auf unterschiedlichsten Wege an die verschiedensten Orte der Welt getragen. Vögel fliegen in der ganzen Welt herum ohne die Orientierung zu verlieren. Sie nützen Energien, Luftströmungen und Ortungssysteme, die uns noch völlig fremd sind. Fische schwimmen ohne Google Maps von den Flüssen ins große Meer um sich zu paaren, wer Ihnen den Weg zeigt, wir wissen es nicht. Und selbst Schnecken, die uns so langsam erscheinen überwinden in ihrem Schneckentempo erstaundlich große Strecken. Es gibt noch soviel zu erforschen und zu entdecken, das bisherige Wissen der Menschheit hat noch sehr viele Lücken und Fehldiagnosen. Mögen wir mutig sein unsere eigenen Fehler und Schwächen zu erkennen um jeden Tag Neues zu entdecken und weiter zu lernen.
Fragen Sie sich diese Woche immer wieder mal: Stimmt das was ich da gerade denke? Stimmt es was ich sage, weiß ich das wirklich so genau? Woher habe ich diese Information? Ist der Zusammenhang logisch? Stimmt die Information zu meinen bisherigen Erfahrungen?
Eine interesssante neue Woche
Gertrud Müller
Foto: Ana Penava