Diese Woche ist mir aus verschiedenen Gründen das Thema Wiegenlieder eingefallen.
In aller Welt singen und sangen gute Mütter ihre Kinder in den Schlaf. Kinder sollen sich wohlfühlen im Arm der Mama ruhig einschlafen, sie können sich durch die Wiegenlieder, die vertrauete Stimme und das hin- und herwiegen beruhigen, so können sie sich getröstet und sicher fühlen. Wie oft im Leben habe ich schon das Lied „Weißt du wieviel Sternlein stehen“ gehört und gesungen. Dieses wunderbare Lied besingt die Größe des Universums, das Nichtwissen der Menschen und die Gewissheit, dass wir alle Groß und Klein, Mensch und Tier geliebt sind.
Schaue ich mir heute die Welt an, frage ich mich: singen Mütter noch Wiegenlieder? Verstehen die Menschen den Sinn der Wiegenlieder noch? Kann es in einer Welt, in der Menschen glauben die Welt beherrschen zu können noch Trost, Schutz und Beruhigung geben?
Mich trösten Lieder immer noch, ich bin froh, dass meine Mutter und Großmutter mir Wiegenlieder gesungen haben, ich habe für meine Kinder gesungen und singe jetzt für meine Enkel, das tröstet mich und meine Enkel, die noch nichts wissen von dieser schrecklichen Zeit.
Mögen wieder viele Mütter, Väter, Omas, Opas, Tante und Onkel, Geschwister und Babysitter in aller Welt Wiegenlieder singen. Mögen die Menschen sich wieder beruhigen und trösten.
In diesem Sinne eine tröstende, beruhigende Stimmung in einer aufgewühlten Zeit
Gertrud Müller