Meine schönsten Reisen sind die Radreisen
Schon als junges Mädchen machte ich gerne Radreisen von Jugendherberge zu Jugendherberge. Mit Kindern, Beruf und wechselseitigen Herausforderungen schien kein Platz und keine Zeit mehr dafür zu sein. Vor vier Jahren entdeckte ich meine Leidenschaft wieder. Mit gepackten Radltaschen losfahren, heute mit Handy Navi und der Möglichkeit, unterwegs noch eine Unterkunft zu buchen. Einfach wegfahren über Stock und Stein, kilometerweit menschenfreies Gelände. Verwunschene Orte finden sich vor allem dort, wo kein Auto hinkommt – magisch schön.
Ich spüre den Respekt vor der Natur, mit ihrer Größe, der Artenvielfalt, und ich verneige mich innerlich vor all der Schönheit, die mir begegnet. Seerosen auf einem kleinen abgelegenen Teich, Wasser, das verspielt über die Steine hüpft. Das Rauschen verbindet sich mit Grillenzirpen und Vogelgesang – ein Naturkonzert erklingt. Sonnenstrahlen durchbrechen den Schatten im Wald und die vielen Blumen an den Feld- und Waldrändern scheinen mit ihren Blättern zu grüßen. Wenn ich wieder durch bewohnte Gebiete fahre, denke ich an unsere Ahnen, die sich die Natur bewohnbar machten, sich in Siedlungen niederließen, Wege durch die Wälder bauten… Nur durch ihre (Vor)Arbeit kann ich heute relativ sicher, frei und doch auch geborgen in der Natur unterwegs sein.
Mögen auch wir so gut für die zukünftigen Generationen sorgen, dass sie uns ebenfalls dankbar sein können.
Eine schöne neue Woche
Gertrud Müller